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Martin Stalder

Wer war Jakob Näf-Messerli?

Jakob Näf-Messerli war ein alteingesessener, wortkarger und sparsamer Bauer Wallisellens. Er wohnte an der alten Winterthurerstrasse 43 und verfügte in seinem Testament, dass in seinem Baumgarten, der zu seinem Hof gehörte - unter der Obhut der reformierten Kirche - eine Alterssiedlung gebaut werden soll.
Text aus dem Anzeiger von Wallisellen vom 12. März 1982
Er war wortkarg. Wenn man ihm etwa am Samstagvormittag beim "posten" begegnete, an der Rosenbergstrasse oder am Schmidgässli, ihn grüsste, dann kam aus seinem Mund ein langgezogenes "Taag". Und wenn man noch ganz kurz ein Wort über das Wetter verlor, dann vermochte man ihm sogar ein Lächeln abzugewinnen. Sein Gang, mit der ältlichen Tasche in der einen Hand, die andere auf dem Rücken, war bedächtig, und seine Gewandung verriet äusserste Sparsamkeit. Seine letzten Lebensjahre, nachdem er seine Lebensgefährtin verloren hatte, schienen von Alleinsein und Einsamkeit geprägt zu sein. Ob er damals schon an andere Menschen und deren alten Tage dachte, als er anno 1973 in seinem Testament durch ein grosszügiges Vermächtnis den Grundstock zu einer Alterssiedlung errichtete, die in seinem zum Bauernhof gehörenden Obstgarten an der alten Winterthurerstrasse entstehen sollte? Dass er diese Absicht unter die Obhut der reformierten Kirche stellte, verrät ein Vertrauen und eine Gesinnung, die den Verstorbenen ehrt. Der Mann, von dem hier die Rede ist, war der Landwirt Jakob Näf-Messerli.
Bereitgestellt: 25.08.2024    Besuche: 17 Monat